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10 Millionen der deutschen Bevölkerung

leiden unter RLS

 

 

Die Kriterien sind:

 

Nicht still liegen oder sitzen zu können - vor allem die Ruhelosigkeit und das Herumlaufen-MÜSSEN.

 

Diese Symptome beginnen meist am Abend, wenn der Betroffene müde wird, sich ausruhen oder relaxen will; auch ganz besonders in der Einschlafphase (einseitig oder beidseitig oder abwechselnd).

 

„Wenn alle Menschen in einen erholsamen Schlaf gleiten, beginnt es beim RLS-Kranken in den Beinen mit den quälenden Missempfindungen, die ihn bald wieder aus dem Bett treiben - weil die Beine ständig in Bewegung sind; ja in Bewegung sein müssen, weil diese Beschwerden sonst einfach nicht zu ertragen sind. Sie sind so intensiv und aufdringlich, dass man sie unmöglich ignorieren kann.

 

Die oft vollkommen erschöpften und zermürbten Patienten haben ein verzweifeltes Verlangen nach Ruhe und Entspannung, und gerade in diesen Situationen treten die RLS-Beschwerden auf. Die Patienten sind "verdammt" zur unentwegten Bewegung.

 

Wenn einige dieser Kriterien zutreffen, sollten Sie unbedingt einen RLS-erfahrenen Neurologen aufsuchen:

 

  1. Bewegungsdrang der Beine, meist assoziiert mit Missempfindungen wie Kribbeln, Ziehen, Reißen, Jucken, Brennen, Krämpfen oder Schmerzen.
  2. Bewegungsdrang und Missempfindungen treten ausschließlich in Ruhesituation auf (Sitzen, Liegen), bzw. werden durch sie verstärkt.
  3. Die Beschwerden können durch Bewegung vorübergehend gelindert oder beseitigt werden.
  4. Die Beschwerden treten vorwiegend abends oder nachts auf bzw. sind zu diesen Zeiten stärker ausgeprägt als tagsüber

 

Meist kommt noch hinzu:

 

•       Schlafstörungen

•       Unwillkürlichen Beinbewegungen (Zuckungen) im Schlaf, im Wachzustand und in Ruhe

•       die Beschwerden werden im Laufe der Zeit immer stärker

•       Traten die Beschwerden während einer Schwangerschaft auf

•       leiden Sie unter Tagesmüdigkeit

•       Kennen Sie gleiche oder ähnliche Beschwerden bei Verwandten in gerader Linie

 

Das RLS ist eine Erkrankung mit quälenden Missempfindungen an den Gliedmaßen, vorwiegend den Beinen. Charakteristischer Weise kommt es in den Abend- und Nachtstunden zu diesen Missempfindungen und infolgedessen zu einer starken Unruhe, dadurch fehlt den Betroffenen über Jahre erholsamer Schlaf.

 

Viele, die unter RLS leiden, können kaum längere Zeit im Sitzen einer Veranstaltung folgen. Ebenfalls empfinden sie eine unerträgliche Unruhe, wenn sie sich mittags mal hinlegen und relaxen möchten. Sie werden durch einen unstillbaren Bewegungsdrang zum Aufstehen und Umhergehen gezwungen, und ...

 

und das ist typisch für das Restless Legs Syndrom (RLS)!

 

Nachts ist es am schlimmsten: Die RLS-Betroffenen finden keinen erholsamen Schlaf mehr – und das u.U. über Jahre!

 

Selbst der Partner leidet erheblich unter diesen Störungen. Die quälende Unruhe zwingt die Menschen, wieder aufzustehen und umher zu gehen.

 

Dies bringt zwar für den Moment Erleichterung, aber sowie sich der Betroffene wieder setzen oder legen will, beginnt es von vorne: Kribbeln, Reißen, Ziehen, Stechen, Schmerzen – kaum beschreibbar – viele empfinden dies wie Folterqualen.

 

Nun ist es unmöglich, ständig in Bewegung zu bleiben. Gerade die durch hartnäckige Schlafstörungen erschöpften und verzweifelten Patienten sehnen sich nach einer Zeit der Ruhe und Entspannung.

 

Der ständige Schlafmangel führt zu körperlicher und seelischer Erschöpfung. Diese Beschreibungen sind für nicht Betroffene kaum nachzuvollziehen, tatsächlich sind dies jedoch typische Beschreibungen des Beschwerdebildes.

 

Manche spüren nur gelegentlich in den Abendstunden leichte Missempfindungen und einen Bewegungsdrang. Bei anderen RLS-Betroffenen wiederum ist die Erkrankung so ausgeprägt, dass sie das gesamte Leben negativ beeinträchtigt und nahezu jegliche Ruhe verhindert. Sogar Stillsitzen ist eine Qual.

 

So meiden die von RLS-Betroffenen meist auch Theater- und Kinobesuche, Urlaubsflüge, Bahnreisen, Veranstaltungen, sie meiden gesellschaftliche Aktivitäten und ziehen sich mehr und mehr auch aus dem sozialen Leben zurück. Manche werden so stark beeinträchtigt, dass sie zusätzlich an einer Depression erkranken.

 

Die Beschwerden steigen im Alter an. - Dabei sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer, und mehr Frauen mit Kindern als ohne. Es beginnt erst "milde" - steigert sich im Laufe der Jahre; die Beschwerden werden stärker und die Abstände immer kürzer. Auch deshalb ist es wichtig, dass frühzeitig die Diagnose RLS gestellt wird und eine wirksame Therapie eingeleitet wird.

 

Das RLS befällt Menschen, die ansonsten ganz gesund sind, die Erkrankung hängt auch nicht mit seelischen oder gar psychiatrischen Störungen zusammen.

 

Manche werden so stark beeinträchtigt und gequält, dass sie zusätzlich an einer Depression erkranken und lt. einer Studie ein Drittel sogar Selbstmordgedanken hegen. Auch deshalb ist es wichtig, dass frühzeitig die Diagnose RLS gestellt und eine wirksame Therapie eingeleitet wird. (Ausschnitte aus dem Buch RESTLESS LEGS von Prof. Dr. med. Jörn Sieb)